MEETING STRANGERS
return of history
Mobiltelefone archivieren in Bild und Ton eine Vielzahl von Narrativen, die zwischen Privatsphäre und Öffentlichkeit oszillieren. Wir tragen sie immer bei uns, speichern alltägliche Momente und alles, was uns wichtig ist in Form von Fotos, Videos und Musik. Erfährt die eigene Biografie durch Krieg und Flucht einen Bruch, bekommen die Aufnahmen eine besondere Bedeutung: Sie bezeugen Ereignisse und erinnern an ein Leben, das es so nicht mehr gibt.
MEETING STRANGERS holt das Vergangene in die Gegenwart und verhandelt es in der Begegnung zwischen Fremden neu. In einer labyrinthischen Installation treffen die Besucher*innen einzeln auf jugendliche Performer*innen. Sie haben vor Kurzem ihre Heimat verlassen und aus dem audiovisuellen Material ihrer Mobiltelefone Storytellings entwickelt. Die Besucher*innen können in MEETING STRANGERS entscheiden, wem sie folgen und wessen Geschichte sie kennenlernen möchten. In einem Wechselspiel aus Situationen der Vereinzelung, der Begegnung und des Abschieds entstehen neue Identitäten.
Ingo Toben und sein Team führen nach INVITING STRANGERS mit MEETING STRANGERS die Reihe ‘return of history’ fort. Zusammen mit jungen Migrant*innen entwickeln sie zwischen 2018-20 Theaterformate, die in kollektiver Autorschaft entstehen und ungewohnte Begegnungen zwischen Performer*innen und Zuschauer*innen ermöglichen.